AZ-Online.de (26.11.10)
Von Ulrike Meineke - Salzwedel. Wenn sich Ausländer, die ihren Weg in Salzwedel gefunden haben, um die Integration von Ausländern und Aussiedlern kümmern, dann ist das etwas Besonderes. Svetlana
Ehrentraut tut dies – mit Schere, Kamm und ihrer Geschichte.
"... Profi ist auch Svetlana Ehrentraut, die einen nicht ganz einfachen Weg hinter sich hat. Im Februar 2000 kam sie mit ihrem Mann, inzwischen ihr Ex-Mann, ihren
zwei Töchtern und den Schwiegereltern nach Deutschland. Sprachkurse gab es damals nicht, sagt sie, aber sie hatte sich schon in Kasachstan mit der deutschen Sprache beschäftigt. Das Team der
Diakonie um Irene Liedtke vermittelte ihr eine Lehrstelle in Dähre, später arbeitete die heute 43-Jährige in Filialen in Salzwedel. Seit anderthalb Jahren ist die Kasachin selbstständig. Nicht
nur als mobile Frisörin. Ihr zweites Angebot sind Massagen. Dieses Handwerk lernte sie in einem Würzburger Gesundheitszentrum.
Auch wenn sie in Salzwedel ihren Weg gefunden hat – „Kasachstan bleibt immer meine Heimat“, sagt sie. Ob sie einen deutschen Pass hat oder nicht, „spielt für mich
keine Rolle“. Sie kann hier leben und arbeiten, und wenn sie in ihre Heimat reist, braucht sie als Kasachin kein Visum zu beantragen – und zu bezahlen.
Den Damen der Volkssolidarität und den Aussiedlerinnen, die nach diesem Nachmittag wie von Svetlana Ehrentraut versprochen „jünger, hübscher und gesünder“ wirkten,
hat das Frisör-Massage-Projekt als integrative Maßnahme sehr gefallen. Man kam ins Gespräch, lernte vieles besser verstehen – und will sich in diesem Rahmen wiedersehen. ... "